In den USA entstand im 19. Jhd. aus der Person des Nikolaus heraus die Figur des Weihnachtsmannes. Niederländische Siedler hatten die jährliche Feier des Sinterklaas nach Amerika mitgebracht.
1821 erschien Nikolaus in roter Gewandung zum Gedicht »The Children's Friend«. 1823 wurde zum Gedicht »A Visit from St. Nicholas« ein kleiner, dicklicher Mann gezeichnet, dessen Bauch beim Lachen pulsierte.
Am 3. Januar 1863 publizierte Thomas Nast, einer der führenden Zeitungszeichner der USA mitten in der Zeit des Bürgerkriegs (1861-65) in der Illustrierten »Harper´s Weekly« eine Figur, die den Soldaten draußen auf den Schlachtfeldern zu Weihnachten Geschenke bescherte, des-sen Gestalt, gut patriotisch gekleidet mit Streifen auf seiner Hose und Sternen auf seiner Pelzjacke, zugleich am holländischen »Sinterklaas« sowie am pfälzischen »Belzenickel«, dem Nikolausbegleiter, orientiert war – Nast stammte aus Landau in der Pfalz (D). In der Folge fertigte Nast zahlreiche Zeichnungen des Weihnachtsmannes, der sich in den USA rasch etablierte. Nast malte einen pfeiferauchenden Mann im Greisenalter, nunmehr im roten Mantel mit Zipfelmütze, der mit seinem großen weißen Bart, den roten Wangen und glänzenden Augen sein ganz eigenes Mysterium verkörperte, der Spielzeug produzierte und als Geschenke brachte. Mit dieser überaus populär gewordenen Figur war ein Weihnachtsmann geschaffen, der sich im bürgerlichen Weihnachtsbrauchtum Amerikas rasch etablierte und dem schließlich eine Ms. Claus zur Seite trat.
Von 1931-1964 war es Haddon Sundblom, der einen solchen Weihnachtsmann als Werbeträger für Coca Cola zeichnete, eine Figur, die zusammen mit der Marke mittels Pro-duktwerbung von Amerika aus die Welt eroberte.
